Freitag, 30. Dezember 2011

VII. Über-Rennwagen für Daimler-Benz

Der eigentlich Anstoss den Überrennwagen zu bauen kam vom deutschen Rennfahrer Hans Stuck, so Ferry. Dieser hatte bereits internationale Klassenrekorde und Weltbestleistungen mit dem Motorboot und dem Auto Union Rennwagen aufgestellt.

Stuck war am Ende seiner Karriere und wollte sie wohl mit Weltrekorden beenden. Er liess sich seine Rekordpläne von offizieller Stelle absegnen, von der höchsten offiziellen Stelle, bei Adolf Hitler. Dieser gewährte dem bekannten deutschen Rennfahrer natürlich Audienz und dessen Reaktion war spontan und äussert prägnant wie ich finde: "Absolute Weltrekorde zu Wasser und zu Lande, das passt zu unserer Propaganda. Sie haben jede Unterstützung, und viel Glück, Herr Stuck!" So Hitler.

Nun machten sich die Porsches an die Entwicklung eines Wagens der niemals fahren würde. Er hatte diverse geniale, technische Neuerungen die der Zeit enorm Voraus waren. Beim Motor wollte man den Flugzeugmotor von Daimler-Benz DB 603 verwenden. Dies war ein gigantischer V12 mit 44.5 Litern Hubraum, vier Ventilen pro Zylinder, wobei die Auslassventile zur besseren Wärmeableitung mit Natriumchlorid gefüllt waren, sowie Benzindirekteinspritzung und 2 Kerzen pro Zylinder. Ein spezielles von Daimler-Benz entwickeltes Gebläse, welches ähnlich wie ein Kompressor arbeitet schaufelt genügend Frischluft in den Motor um 3500 PS zu erzielen.

Daimler-Benz T80, Geschwindigkeitssziel waren 650-700km/h








Die Sache mit dem Motor hatte jedoch einen kleinen Haken, der DB603 wurde lediglich im Auftrag des Reichsluftfahrtsministeriums entwickelt sowie gebaut und ausschliesslich dessen Eigentum waren. Doch als man dort erfuhr, dass Hans Stuck den Motor benötige um einen Rekord aufzustellen, war die Sache gegessen.

Ferry erklärt nochmals extrem genau die vielen Neuerungen die der Wagen besass, die Technik die damals schon vorhanden war, verblüfft mich immer wieder.
Beispielsweise besitzte das Auto bereits ein Drehmomentverteilsystem, (der Wagen hatte 6 Räder, die hinteren zwei waren angetrieben), zwischen den angetriebenen Rädern, sobald eine Drehzahldifferenz von 5 Umdrehungen zwischen den Rädern entstand begann das Differenzial anzusprechen und die Kraft des Motors anders zu verteilen.
Wenn ich die Automobile heute anschaue, muss ich sagen, das gibt es noch gar nicht so lange in Serie, 10-15 Jahre, nicht mehr, klar alles elektronisch geregelt aber trotzdem ich finde die Leistungen auf der technischen Seitens der Porsches bemerkenswert.

Nun wollte man die Rekordfahrt auf den Bonneville Salt Flats in Utah, USA ausführen. Dort steht eine 22km lange Strecke auf dem ausgetrockneten Salzsee zur Verfügung, welche heute noch für Geschwindigkeitsrekorde benutzt wird.
Hitler wollte jedoch den Rekord auf deutschem Boden aufstellen. Dazu sollte eine Autobahnstrecke präpariert werden die den Anforderungen entsprach, der Krieg sollte jedoch jegliche Fahrten mit dem T80 verhindern.

Die Porsches hatten wie immer noch andere Projekte am Start, so bauten sie auf der Basis des Volkswagens einen Langstreckenrennwagen, mit dem sie am Rennen Berlin-Rom teilnehmen wollten, auch hier verhinderte der Krieg die Durchführung des Rennens.

Hier sieht man aber meiner Meinung bereits die sportlichen Ambitionen, womit sich die Porsches schon früh beschäftigten und das heute der Gegenstand des Unternehmens Porsche ist.

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